#11 Zwischenseminar Rocklodge und Projektbesuch

Vorweg, ich versuche seit Wochen Blogbeiträge hochzuladen, die schon fertig sind, aber scheinbar ist das Internet oder was auch immer nicht auf meiner Seite… Also kommt alles etwas verspätet. Sorry dafür!

 

Ende November ging es für unsere gesamte Freiwilligengruppe nach Okahandja zur Rocklodge um uns mit Ulla und Julia (unserer Verantwortlichen in Deutschland beim ASC) für das erste Zwischenseminar zu treffen. Die Küstencrew (Swakop und Walvis) hat sich mit dem Shuttle schon um 7 Uhr morgens losgemacht. Und anstatt dass der Shuttle (wie wir es erwartet hatten) zu spät kam, stand er plötzlich 30 Minuten zu früh vor der Tür. Dann musste es plötzlich schnell gehen, aber es war noch genug Zeit um meine Hängematte einzupacken 😀 Die Shuttle sind hier 15 Sitzer Kleinbusse und fahren zwischen den Städten hin und her. Man kann zwar auch Sammeltaxi fahren (was sogar günstiger ist), allerdings ist der Fahrstil und das Unfallrisiko doch recht bedenklich. Preislich ist Taxi fahren hier aber auch ein Witz im Vergleich zu Deutschland. Für die 350 Kilometer zwischen Windhoek und Swakop zahlt man 140 Namdollar (also unter 10 Euro). Innerhalb von Swakop sind es immer 10 Namdollar (also um die 65 Cent).

Da wir schließlich viel zu früh an der Rocklodge angekommen sind, haben wir uns an dem Pool bei dem Trainingscentre für Teambuilding einen entspannten Nachmittag gemacht. Wir konnten auch die 35°C richtig genießen, weil es an der Küste durch den Wind doch meistens recht frisch ist und es uns so eine willkomende Abwechslung war. Da bei dem einen Mietauto der Freiwilligen aus dem Norden bei einem Zwischenstopp die Fensterscheibe eingeschlagen und Taschen und Rucksäcke geklaut wurden, verspäteten sie sich um 2 Stunden. Glücklicherweise wurden nicht so viele wichtige Dinge geklaut, da sie ihre Handys und Portemonnaies dabei und die meisten Taschen bei Ulla im Auto hatten. Jeanine musste sich allerdings in Okahandja erst mal mit neuen Klamotten eindecken, weil von ihr alles weg war was sie mitgenommen hatte. Dementsprechend war die Laune am ersten Abend etwas getrübt.

Am nächsten Morgen habe ich mich früh auf den Weg gemacht um etwas joggen zu gehen und die Gegend zu erkundigen. Und als ich schließlich auf der Spitze von dem Prayer Mountain neben der Lodge war, hat mich das Grün einfach nur überwältigt. Ich bin es aus Swakop einfach gewöhnt, dass es nur dort grün ist, wo bewässert wird und dementsprechend Geld ist. Ich habe auch schon die Theorie aufgestellt, dass man anhand der Menge der Palmen in einem Wohnviertel das Reichtum feststellen könnte. Die MTC Palmen natürlich ausgenommen. (Ihr fragt euch was das ist? MTC ist der hauptsächliche Handyanbieter hier und dementsprechend viele Funkmästen stehen hier rum. Um sie etwas dem Stadtbild anzupassen werden sie als Palmen verkleidet und Plastikpalmenwedel in Echtgröße an ihnen befestigt. Der Lacher war als ein Unwissender ganz erstaunt feststellte, dass sie sogar schon die Weihnachtsbeleuchtung an der Palme angebracht hätten. Es war nur das rote Blinken des Funkmasten 😉 ).

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Der erste Seminartag hat hauptsächlich daraus bestanden, dass wir unsere Projekte unter verschiedenen Aspekten analysiert und uns gegenseitig vorgestellt haben. Denn es war echt schön genauer zu erfahren was die anderen in ihren Projekten genau tun und welche Probleme, aber auch Chancen sich vielleicht ergeben haben. Außerdem wurden manche Vorurteile, die bei anderen Freiwilligen sich durch viel Klatsch und Tratsch ergeben haben, endlich aus der Welt geräumt. Nachmittags ging es für uns zum Abseilen auf den Prayer Mountain. Eine eigentlich ganz lustige Angelegenheit, wenn man dem etwas wakligen Metallgerüst vertraut hat.

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Unsere gesamte Freiwilligengruppe mit Julia und Ulla

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Abends gab es dann Lagerfeuer, viele Geschichten und das lang ersehnte Schachtunier von Lasse und Lennart (Ich versteh echt nicht was mit Schach habt?!), was übrigens nie zu Ende geführt wurde… Was ein Wunder 😀 Die Nacht in unserem 11 Bett Zimmer war heiß und wie sich am nächsten Tag herausstellte in meinem Bett sehr flohlastig… Ich war am nächsten Morgen an meinen ganzen Beinen bis zum Rücken hoch verbissen, was auch die nächste Woche noch da war. Doch da ich nicht gekratzt habe (Mama, ich hab deine Stimme immer in meinem Kopf gehabt:D) sind sie ohne Spuren zu hinterlassen wieder weg gegangen.

Am zweiten Tag ging es dann weiter mit den restlichen Projekten und wir haben uns mit den Sustainable Development Goals beschäftigt. Es geht um die Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung. Darin wurden genaue Ziele (die sog. Sustainable Development Goals) aufgestellt, die sie bis 2030 erreichen wollen. Wir haben dann die einzelnen 21 Ziele besprochen und geschaut ob und wie sie uns in unserem Freiwilligendienst bisher begegnet sind. Außerdem haben wir uns überlegt inwiefern wir Ziele im Kleinen durch unsere Projekte oder mögliche Aktionen umsetzen können. Mal sehen was wir innerhalb den nächsten 8 Monaten noch so schaffen in dem Bereich. Abends wurde dann selbstverständlich gebraait und wir haben den Abend mit einem wunderschönen Sternenhimmel ausklingen lassen. Die Nacht habe ich dann schließlich in meiner Hängematte draußen geschlafen, da ich jedes Risiko von neuen Flohstichen vermeiden wollte. Und die Rückenschmerzen und dass es etwas frisch wurde gegen 4/5 Uhr haben der Sonnenaufgang und die frisch gebackenen Brötchen zum Frühstück wieder wett gemacht! Außerdem habe ich dann die ganze Fahrt bis ins kalte Swakop einfach geschlafen…

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Der Besuch von Julia in der kommenden Woche in meinen Projekten lief wirklich super! Erst habe ich ihr die Swakop Primary School gezeigt und sie hat den Schulleiter und den Sportverantwortlichen von meiner Schule kennengelernt. Auch wenn mein Schulleiter plötzlich mit der Idee von einem Marathon Team ankam (man erinnere sich, ich bin an einer Grundschule :D), war es ein sehr gutes Gespräch und alle sind mit meiner Arbeit zufrieden. Und da ich die erste Freiwillige an dieser Schule bin, war es auch für Julia wichtig zu sehen, ob sie nächstes Jahr wieder einen Freiwilligen dort hinschicken werden. So wie es aktuell aussieht, wird das der Fall sein. Zum Glück! Da die Kinder leider schon in den Ferien waren, konnte sie keinen Sportunterricht von mir besuchen.

Auch das Training mit den Dome Athletes und das große Meeting mit allen Verantwortlichen vom Dome (Wir saßen zu sechst in dem Meeting. Doch ganz schön beeindruckend, wenn man sich überlegt, dass das nur wegen mir war…) lief wirklich super! Über das Dome Athlete Program werden ich im Einzelnen noch einmal berichten.

Liebe Grüße in das kalte Deutschland

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